Übergänge und die Zeit dazwischen

Gefühle im Übergang

Kennst du das Gefühl vom „beeing in between“?! Das Gefühl der Übergangszeit, dass sich weder wie das anfühlt von wo du kommst, noch wie das wo du hin willst?! Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns für die Zeit dazwischen mehr Raum nehmen dürfen und eine Wertschätzung etablieren sollten, die diesen Moment ehrt. Denn in diesem Moment bin ich für meine Vision losgegangen, habe meinen Mut bewiesen und mich auf den Weg gemacht. 

Bewusster Umgang mit der In-Between-Zeit 

Eine Übergangsphase kann uns in vielen Momenten in unserem Leben begleiten, sei‘ es eine Schwangerschaft, der Umzug in ein neues zuhause, der Wechsel eines Jobs, der Abschied eines geliebten Menschen, die Prüfungsphase einer Ausbildung oder eines Studiums usw. Es gibt sehr viele Momente, in denen wir in einem Übergang sind. Ganz häufig nehmen wir uns für diese Momente jedoch keine Zeit, wir handeln sie ab als wären sie eine bedeutungslose Zeit, die möglichst rasch vorübergehen soll. 

Unser Fokus liegt dabei die ganze Zeit auf dem Ziel: das Baby in den Händen zu halten, im neuen zuhause anzukommen, der erste Tag beim neuen Arbeitgeber, das wieder lachen können nach einem Abschied, das Zertifikat in der Hand… Mit dem Fokus auf dem Ziel schaffen wir es die Kraft und den Mut zu haben unsere Vorhaben in die Welt zu bringen und die Übergangsphase gut zu meistern. Doch gleichzeitig verbirgt sich in dieser Zeit noch so viel mehr. Wir nehmen in dieser Phase auch gleichzeitig immer Abschied von etwas, während wir das Neue empfangen. Loslassen und Abschied nehmen vom Alten, von dem was uns lange genährt, gutgetan, begleitet oder identifiziert hat.

Es ist wichtig anzuerkennen, dass es nicht immer nur leicht ist in diesem Prozess zu sein. Denn in dieser Zeit zeigen sich auch manchmal Wehmut, der Gedanke an das, was war, die schönen Zeiten, dass was nicht mehr sein wird.

Parallel begrüßen wir freudig das, was vor uns liegt und was wir nun in Empfang nehmen möchten. Wir öffnen uns einem neuen Abschnitt. Nach allen In-Between-Phasen können wir auf uns und unser Leben zurückblicken und sagen, dass wir nicht mehr die Person sind, die wir waren. Denn immer wachsen wir an den Höhen und Tiefen dieser Zeit, entwickeln uns weiter, werden zu einer neuen Person. Ich lade dich an dieser Stelle ein, deine Übergangsphase zu ehren, sobald du wieder in einer steckst oder falls du sie gerade erlebst. Übergangsphasen sind auch immer ein wenig unbequem, noch halb im Alten und schon halb im Neuen. Das zehrt auch teilweise an unseren Kräften. 

Nimm‘ dir also in diesen Phasen bewusst Zeit, dich vom Alten zu verabschieden, deinen Dank an das, was war zu fühlen und auch deine Gefühle, die mit dem Loslassen verbunden sind anzuerkennen. Begrüße das Neue und lade diese neuen Umstände empfangend in dein Leben ein und auch hier gilt ehre und erkenne die Gefühle, die damit einherkommen an. Spüre ganz genau in dich hinein, was du brauchst, um gut durch diese Dazwischen-Phasen in deinem Leben zu kommen und welchen Rhythmus du dafür brauchst. Denn häufig ist es viel leichter hindurchzukommen, wenn ich in diesen Momenten einmal langsamer mache anstelle den Turbogang einzulegen. Es ist in der Regel sehr viel nachhaltiger, wenn wir uns bewusst in dieser Zeit mit uns und unseren Gefühlen auseinandergesetzt haben und diese gut integrieren konnten. Dann können wir am Ende das Alte friedvoll und gelassen zurücklassen und voll und ganz im Neuen ankommen.

Ich wünsche mir für dich einen bewussten, liebevollen und sanften Umgang mit deiner nächsten In-Between-Zeit und freue mich von dir zu hören, welche Erfahrungen du damit machst! 

Alles Liebe, in Sisterhood

Deine Miriam

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